25. Jul 2014

CO2 Rüpel: Rote Karte für die Deutsche Umwelthilfe

Äußerst zugeknöpft gibt sich der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, befragt nach seinem Umweltbewusstsein und dem Bemühen zur Vermeidung von CO2 - Ausstößen, wenn es um sein eigenes Verhalten geht. Der EUROPATICKER will eine "Rote Karte" für die "Verweigere unter den Umweltverbänden" verleihen. Sie gebührt der Deutschen Umwelthilfe.

24 Juli 2014 Äußerst zugeknöpft gibt sich der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, befragt nach seinem Umweltbewusstsein und dem Bemühen zur Vermeidung von CO2 - Ausstößen, wenn es um sein eigenes Verhalten geht. Resch hatte 165 börsennotierte und ausgewählte mittelständische Unternehmen nach den Fahrzeugen ihrer Vorstandsvorsitzenden, den Firmenflotten sowie den Mobilitätsstrategien befragen lassen und bemängelt, dass ihm von 165 angeschriebenen börsennotierten und ausgewählten mittelständischen Firmen 94 die Antwort verweigert hätten. "Viele von ihnen befürchteten wohl, schlecht abzuschneiden", sagte Resch in einer vorab verteilten Pressemeldung. Alle "Verweigere" hätten eine "rote Karte" erhalten. Weitere 22 Unternehmen erhielten von der Umwelthilfe die "rote Karte" für mangelndes Klimabewusstsein. Auch EUROPATICKER will eine "Rote Karte" für die "Verweigere unter den Umweltverbänden" verleihen. Sie gebührt der Deutschen Umwelthilfe.

Resch

Die Deutsche Umwelthilfe soll sich schon seit Jahren zu der "Vielfliegerei" ihres Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch äußern. Lediglich gegenüber der "taz" gab sich Resch demütig und bezeichnete es ein "Dilema" dass ihm die Lufthansa den Status seiner Vielfliegerei mit der begehrten schwarze "Hon-Circle" Karte belohnte. Wer die begehrte schwarze Karte besitzt, wird vor und nach dem Flug in exklusiven Topkunden-Lounges verwöhnt und auf Wunsch sogar in einem Porsche-Cayenne direkt zum Flugzeug gebracht. Voraussetzung ist allerdings, dass der Passagier innerhalb von zwei Jahren mindestens 600 000 Meilen gesammelt hat. Das schaffen in der Regel nur Vertriebsbeauftragte großer Konzerne oder Unternehmensberater, die weltweit im Einsatz sind.

Resch rechtfertigt seine rastlosen Flugeinsätze mit der Teilnahme an internationalen Klimakonferenzen und -projekten. Außerdem müsse er mehrmals pro Monat zwischen der DUH-Zentrale am Bodensee und dem Verbandsbüro in Berlin pendeln. Indirekt trägt Resch damit sogar zur Finanzierung der von ihm selbst zusammen mit Großunternehmen wie der Lufthansa initiierten Naturschutzvorhaben bei: Für jeden von ihm abgeflogenen Flugkilometer zahlt die DUH am Jahresende einen Umweltobolus in eine Projektkasse", so der "Spiegel".

DUH















Zum fünften Mal hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Unternehmen zu den Dienstwagen der Firmenleitung und der Mitarbeiter sowie zu ihren Flotten- und Mobilitätsstrategien befragt. Das Ergebnis zeige im Vergleich zum Vorjahr geringfügige Verbesserungen: Sieben Unternehmen erhielten die "Grüne Karte" für glaubwürdiges Klimabewusstsein. Weitere 42 Unternehmen zeichnete die DUH mit der "Gelben Karte" für gute Ansätze auf dem Weg zu mehr Klimaschutz aus. Während das Klimabewusstsein in der deutschen Wirtschaft bei der Fahrzeugwahl sich leicht verbessert hat, verweigert ein wesentlicher Teil der Befragten weiterhin die Auskunft, beklagt sich Resch, dessen Umwelthilfe der Autobranche und Suchmaschinen insbesondere als "Abmahnverein" bekannt ist.

Eine Überprüfung der Ergebnisse ist Journalisten nicht möglich. So verweist ein Vorstand eines Dax-Konzerns auf die Manipulationen beim ZDF zu der Sendung „Deutschlands Beste!“, was die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Senders schwer beschädigt hat. "Sie müssen ja nicht unbedingt meinen Namen nennen, aber wer sagt mir denn, dass die Umwelthilfe ihre Auswahl nicht auch der Beliebigkeit preis gibt." Wenn er den Namen Resch höre, müsse er unwillkürlich an Udo Jürgens und sein "ehrenwertes Haus" denken. Erinnert sei er daran vor einem Monat, als sich der vermeintliche Umweltschützer in Köln auf die Lauer legen wollte um die Einfahrt in die "Umweltzone" auf falsche Plaketten zu kontrollieren. Udo Jürgens beschreibt in seien Song die Mieter, die seinen Auszug fordern, weil er in "wilder Ehe" lebt. "Unterschrieben habe alle: Auch der vom ersten Stock, er schaut die ganze Zeit zum Fenster raus und er zeigt jeden an, der mal falsch parkt, vor diesem ehrenwerten Haus".

Doppelte Punktzahl für Umstieg auf Fahrrad
Im Zentrum der Umfrage standen neben den Fahrzeugen der Vorstandschefs in diesem Jahr vor allem die Flotten- und Mobilitätstrategien der Unternehmen. Diese gingen wegen mustergültiger Anreize, auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder das Fahrrad umzusteigen, mit einer verdoppelten Punktezahl in die Befragung ein. Unternehmen wie die Allianz, die Deutsche Telekom und Kaisers Tengelmann übernehmen mit besonders positiven Regelungen eine Vorbildfunktion für andere Betriebe.

Eine "Rote Karte" vergab die DUH nicht nur für zu hohe CO2-Werte der Fahrzeuge, sondern auch wenn das Unternehmen die Auskunft verweigerte. Zwar beantworteten mehr Firmen als in den Vorjahren die Fragen der Umweltschutzorganisation. Aus Sicht der DUH bleibt das Ergebnis jedoch immer noch deutlich hinter den Erwartungen zurück, die heute in Bezug auf Transparenz an Unternehmen gestellt werden. Als besonders ärgerlich bezeichnet Resch dies im Hinblick auf die deutsche Automobilindustrie, die sich selbst zur Leitindustrie ernannt hat.

"Jahr für Jahr verweigert der Verband der Automobilindustrie gesammelt für seine Mitglieder die Teilnahme an unserer Umfrage - angeblich aufgrund von wettbewerbsrelevanten Betriebsgeheimnissen", sagt Hannah von Blumröder, Projektmanagerin Verkehr und Luftreinhaltung. "Dass Unternehmen, wie die Volkswagen AG, BMW oder Daimler einerseits ambitionierte Nachhaltigkeitsziele verkünden und sich dann mit den übrigen deutschen Autobauern geschlossen über den VDA verweigern, finden wir peinlich."

"Während viele Unternehmenslenker immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt hätten und weiterhin mit übermotorisierten Limousinen unterwegs sind, ist das neue Denken bei den für die Firmenflotten zuständigen Managern vielerorts angekommen. Zu der Erkenntnis, wie wichtig es ist, mit einem klimaverträglichen Dienstwagen vorauszufahren, kommen viele jedoch immer noch zu langsam. Positiv dagegen ist die zunehmende Zahl an Firmen, die es schaffen, die CO2-Grenzwerte der EU zum Teil deutlich zu unterschreiten", erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die Beschaffung klimaschonender Dienstwagen würde immer relevanter für den Gesamtfahrzeugmarkt. Über 60 Prozent aller Neufahrzeuge werden heute gewerblich zugelassen - Tendenz steigend. Gerade weil sie meistens später als Gebrauchtwagen und damit als Privatfahrzeuge ihr zweites Fahrzeugleben beginnen, ist es wichtig, möglichst spritsparende Firmenfahrzeuge zu beschaffen.

Insgesamt 20 Unternehmensflotten halten den als Bewertungsmaßstab verwendeten Grenzwert der EU für Neuwagenflotten von 130g CO2/km ein oder unterschreiten ihn deutlich. 2013 gelang dies nur 13 befragten Unternehmen. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist wie im Vorjahr die Deutsche Wohnen AG, die den durchschnittlichen CO2-Wert der Gesamtflotte auf 110g CO2/km senken konnte. Diese Entwicklung bestätigt sich auch mit Blick auf den durchschnittlichen CO2-Ausstoß aller erfassten Unternehmensflotten, der von 156 Gramm pro Kilometer im Jahr 2011 auf 138 Gramm pro Kilometer in 2014 stetig gesunken ist. Ähnliche Fortschritte gab es auch bei den gemeldeten Fahrzeugen der Vorstandsvorsitzenden. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß verbesserte sich von 186 g/km im Jahr 2013 auf 169g/km in diesem Jahr. Von den 70 Unternehmen, die Auskunft zu ihren Planungen für den Fuhrpark machten, erhielten zehn die höchst mögliche Punktzahl für ihre umfassende Mobilitätsstrategie.

Resch: Seine Vielfliegerei ist ein Dilemma - aber seine Umwelthilfe zahlt für Flüge eine Klimaschutzabgabe
Vorwiegend fliegt Resch mit der Lufthansa hat er dem Journalisten der "TAZ" ins Notizbuch diktiert. Immerhin gelte die Lufthansa seit Jahren als relativ energieeffizient und hat auch in der Technik Standards unter den Airlines gesetzt. Außerdem unterstützt die Kranich-Airline seit 40 Jahren Projekte zum Erhalt der Artenvielfalt und steht an erster Stelle der Spender des "EuroNatur". Die Stiftung EuroNatur wurde 1987 gegründet, initiiert vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kam später dazu. Ausgewählte Wirtschaftsunternehmen durften die Arbeit der EuroNatur Stiftung im Jahr 2012 unterstützen. Darunter: Gelsenwasser, Stadtwerke Bielefeld, Deutsche Lufthansa und Cemex. "Das sei insgesamt wenig, aber mehr, als andere machen. Dennoch, Sie haben recht, gibt sich Resch reuig: Das Dilemma bleibt. Deshalb zahlt die Umwelthilfe für ihre Flüge eine Klimaschutzabgabe".
DUH: Welcher Vorstandschef predigt Nachhaltigkeit vom Rücksitz seines Spritschluckers?

Quelle: EUROPATICKER

 

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